Rolf Schuler

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Portrait:

Jahrgang: 1954, aufgewachsen in Ulm.

Beruf: Elektronik-Ingenieur,

derzeitige Tätigkeit:  Systementwicklung in der Automobil-Elektronik.

Wohnort: Salem am Bodensee

 

Hier mit dem Ventus kurz nach dem Erstflug 2008, noch ohne Cockpit-Ausbau

 

 

Modellflug Erfahrung: über 40 Jahre…..

Der Modellflug-Virus wurde vom Vater geerbt, welcher selbst aktiver Modellflieger war. Mit 18 Jahren erster F3A-Wettbewerb (damals RC1). Danach nahm ich einige Jahre an nationalen und internationalen F3A-Wettbewerben teil, aber ohne besondere Erfolge.

Mit Definition der Klasse F3A-X (ca. 1980) habe ich meine Aktivitäten ganz auf diese Klasse konzentriert. Sehr viel Aufwand und Zeit wurde in die damals neue Großmodelltechnik investiert! Die erste YAK55 entstand in dieser Zeit. Von 1985 bis 1990 dann 6-mal in Folge Gewinner des F3A-X Deutschland-Cups.

1991 habe ich die Wettbewerbs-Fliegerei beendet, seither Hobby-Pilot mit etwas wechselnder Aktivität, vorwiegend Segelflug.

Die Entwicklung von elektronischen Variometern begann etwa 1988, zunächst zum Gleitschirmfliegen. Später dann in einem Gemeinschaftsprojekt mit Wolfgang Schreiner das erste Modellflugvario. Beide Geräte sind bis heute im Einsatz.

Zurzeit bin ich modellfliegerisch wieder sehr aktiv, inspiriert durch die neue Leidenschaft Klapptriebwerke.

 

Sonstige Freizeit-Aktivitäten:

Gleitschirm-Fliegen seit 1987, bis heute etwa 1300 Flüge, unfallfrei (zumindest ohne Verletzungen…). Mit der Großfliegerei, die ich bereits 1980 begonnen hatte (PPL-A und PPL-B), habe ich mit Beginn des Gleitschirmfliegens wieder aufgehört. Manchmal bedaure ich das etwas. 

Nebenbei fahre ich bei passendem Wetter (=unpassendem Flugwetter) gerne mit dem Motorrad, aber nicht ambitioniert. Reiner Sonntagsfahrer.

Das aktuelle Projekt:

Viele Jahre hat mich die Idee eines eigenstartfähigen Seglers beschäftigt. Sehr viele Ideen sind auf Schmierzettel gekritzelt worden und wieder im Papierkorb verschwunden.

Am Ende blieb die Erkenntnis, dass an einem Klapptriebwerk kein Weg vorbei führt.

Bestätigt durch die Aussage eines Freundes („du schraubst ja gerne, dann ist das genau das Richtige für dich...“) nahm die Projektumsetzung dann vor gut 3 Jahren konkrete Züge an.

Was nach sehr vielen Arbeitsstunden dabei herauskam ist unten abgebildet.

Ventus 2cM Bild1           Ventus 2cM, Bild2        Ventus2cM, Bild3          Ventus2cM, Bild4

 

Bei Modell handelt es sich um einen Ventus im Maßstab 1:3,5 von Modelltechnik Möller, Dortmund.

Angetrieben wird er durch ein Klapptriebwerk, Eigenentwicklung. Modell und Antrieb wurden parallel gebaut und sind deshalb optimal aufeinander abgestimmt.

Ebenso wurde die Klapptriebwerk-Steuerung selbst entwickelt. Sie verfügt über einige sehr nützliche Funktionen, die ich bei käuflichen Produkten so noch nicht entdecken konnte.

Klapptriebwerk Bild1         Klapptriebwerk Bild2        Klapptriebwerk Bild3      Klapptriebwerk Bild4     

 
ModelldatenAntriebsdaten
Spannweite5140mmPrinzipElektroantrieb über Klapptriebwerk
Gewicht9,2kgAntriebssteuerungMikrocontroller-Steuerung
Anzahl Servos:14MotorKontronik KORA TOP30-14, Luftschraube 18x10 CAM
Minimales Sinkenca. 0,8m/sAkku6S LIPO, 5000mAh
GeschwindigkeitenV_min: 40km/h, v_trimm: 55-60 km/h,  v_max: >210 km/hMotorstrom42 ... 38A, je nach Ladezustand des Akkus
Steigleistung im Motorflug4,5 ... 3,9m/s, je nach Ladezustand des AkkusEingangsleistung925 ... 800W, je nach Ladezustand des Akkus


Steighöhe / Akkuladungca. 1400m, typ. 850mAh für 300m

Nicht nur zur Thermiksuche, sondern auch zur Antriebsüberwachung wurde das Modell mit dem Variometer CS Data-Vario ausgerüstet. Am Vario ist ein GPS-Modul und auch das Sensor-Interface mit Stromsensor angeschlossen. Die Funktionen zur Antriebsmessung in Verbindung mit dem Datenlogger waren bei der finalen Abstimmung der Antriebseinheit und der Luftschraube eine große Hilfe. Selbstverständlich wird das Vario mit einer TEK-Düse betrieben.

Fazit nach 2 Flugsaisonen: 

Das Modell macht ungeheuer viel Spaß. Selten war ich mit einem Modell so zufrieden wie mit diesem!

Der Antrieb arbeitet absolut problemlos und zuverlässig. Ich kann mich an keine einzige Situation erinnern, in der etwas nicht funktioniert hätte, oder kaputt gegangen wäre. Die prophezeite „Schraubarbeit“ ist völlig ausgeblieben. Es ist schon beeindruckend, mit welcher geradezu stoischen Präzision der Antrieb aus- und einfährt, auch in der Luft (es gibt jede Menge onboard Video-Aufnahmen).

Der große Bauaufwand hat sich wirklich gelohnt. Die Konstruktion und Herstellung des Klapptriebwerks und der KTW Steuerung, der Bau des Modells und auch das Finish (der Flügel wurde GFK beschichtet) haben sehr viele Stunden gefordert. Insgesamt erstreckte sich der Bau des Modells über einen Zeitraum von 2 Jahren. Das ganze Modell ist 2K-lackiert und sieht  nach nun fast 200 Flügen (alleine dieses Jahr über 120) immer noch aus wie am ersten Tag.

Der praktische Flugbetrieb gestaltet sich sehr einfach und unkompliziert. Das Modell ist ohne irgendwelche Hilfen eigenstartfähig. Die Starts gelingen nach einiger Übung jetzt sehr einfach, der Flieger geht dabei nicht auf die Nase.

Die nicht gerade übermäßige Antriebsleistung von 900W (nur 100W/kg) reicht locker aus. Die Steigflüge sind mit über 4m/s schon fast zu steil.

Auch in der Thermik ist der Flieger beeindruckend! Trotz der hohen Flächenbelastung von 110g/dm²  ist er kein „Sinker“ und muss sich nur bei absolut schwachen Bedingungen typischen F3J-Zweckmodellen geschlagen geben.  An einem Tag mit "normaler" Thermik bin ich mit einer Akkuladung praktisch den ganzen Nachmittag in der Luft. Die Unterstützung durch ein (gut kompensiertes!) Variomerter trägt  hier natürlich auch ihren Teil bei.

 

Wenn sie durch diese Beschreibung inspiriert wurden, sich auch mit einem Klapptriebwerk zu beschäftigen, kann ich sie nur ermutigen. Falls sie Ratschläge brauchen, nicht so recht weiter wissen, oder sich für die Technik des Klapptriebwerks interessieren helfe ich soweit ich kann gerne weiter.

Kontakt:   

 

Meine Rolle im wstech-Team:

Wolfgang und ich kennen uns seit vielen Jahren, auch vor der Zeit von wstech. Wir waren bis vor einigen Jahren Arbeitskollegen.

Die ersten Entwicklungen für Modellflugvariometer haben wird ab 1992 gemeinsam betrieben.

Ich wirke mit bei der Entwicklung und dem Test von (neuen) Funktionen. Sehr intensiv habe ich mich mit dem Thema TEK und der Entwicklung von TEK-Düsen beschäftigt. Falls sie Fragen hierzu haben, Kontakt siehe oben.

Ausdrücklich erwähnen möchte ich, dass ich außer  Variometern für Testzwecke keine finanziellen Zuwendungen von wstech erhalte.

 

Im November 2009

Rolf Schuler